“The ambition of the European Open Science Cloud (EOSC) is to develop ‘Web of FAIR Data and services’ for science in Europe. EOSC will be a multi-disciplinary environment where researchers can publish, find and re-use data, tools and services, enabling them to better conduct their work.” https://eosc.eu/about-eosc
Das Teilprojekt bzw. Arbeitspaket “EOSC” am ACDH-CH zielt darauf ab, die Integration der Initiative EOSC (European Open Science Cloud) und der österreichischen DH-Forschung voranzutreiben, dabei das Angebot und die Ergebnisse von EOSC in der österreichischen DH-Forschungslandschaft bestmöglich zu nutzen, sowie die Anknüpfung, Vernetzung und den Austausch mit der Vielzahl an beteiligten Akteuren im europäischen Raum zu fördern.
Auf technischer Ebene bedeutet Integration in dieser Phase insbesondere die Dissemination österreichischer Forschungsoutputs durch zentrale europäische Metadaten-Kataloge, allen voran OpenAIRE (Open Access Infrastructure for Research in Europe), um eine bessere Sicht- und Durchsuchbarkeit dieser Daten sicherzustellen. Diese ist eine Voraussetzung für das Teilen und die Nutzung von Daten und Services im gesamten europäischen Forschungsraum. Zu diesem Zweck wurden die Repositories ARCHE und GAMS mit OpenAIRE integriert (on-boarding), d.h. ihre Metadaten werden geharvested und können so als Teil des gesamten OpenAIRE Research Graph exploriert/erschlossen werden. Zusätzlich wurden sie registriert als Teil des DARIAH Community Gateway’s, so dass die Ressourcen aus diesen Repositorien als Teil von DARIAH Resources gelten. Dank seines Engagements in den Projekten EOSC Future und SSHOC konnte sich das ACDH-CH Team ideal positionieren, um die aktuellen Entwicklungen auf europäischer Ebene zu beobachten und auf nationaler und institutioneller Ebene zu vermitteln, bzw. einzusetzen.
Aktueller Stand: Die Situation bzgl. weiterer Entwicklung von EOSC ist nach dem Ende des EOSC-Future Projektes sehr volatil. Im Rahmen von Procurements wurden neue Betreiber für den Betrieb von zentralen Komponenten der EOSC-Infrastruktur ausgelobt, derzeit gibt es jedoch keine stabilen zentralen Services, bzw. klare Vorgaben zur Integration von lokalen, thematischen oder nationalen Services und Strukturen. Im Herbst 2024 soll im Rahmen des EOSC Symposiums die neue EOSC EU Node vorgestellt werden, welche zentrale Services bereitstellen wird.
In enger Absprache mit DARIAH, liegt daher der Fokus auf Integration von Services mit OpenAIRE und SSH Open Marketplace, in der Annahme, dass diese Systeme jedenfalls eine Rolle, in der sich derzeit neugestaltenden technischen Struktur von EOSC spielen werden. Das DiTAH-Teilprojekt “Repositorien-Discovery” hat sich in diesem Zusammenhang intensiv mit OpenAIRE und den damit verbundenen Möglichkeiten auseinandergesetzt.
Eine wichtige Rolle werden in diesem Kontext die neuen Infrastruktur-Projekte: ATRIUM, OSCARS, OS Trails, ECHOES, in denen DARIAH und tlw. auch das ACDH-CH involviert sind. Der veröffentlichte Bericht vom Oktober 2023 informiert über die Entwicklungen bei EOSC auf europäischer, sowie nationaler Ebene. ACDH-CH als affiliated entity von DARIAH im EOSC Future Projekt, war auch am Deliverables D6.2b zu "Workflows developed from the Moderation Process to Onboard External Providers" beteiligt.
Bis zum Ende des Projektes soll des Weiteren ein White Paper erstellt werden, welches die neuesten Entwicklungen sowie die aktuelle Situation zusammenfasst und Vorschläge für die Integration von DH-Aktivitäten in Österreich mit EOSC liefert.
Im Rahmen von CIMA und der damit einhergehenden interdisziplinären Untersuchung von historischen Handschriften entsteht eine Vielfalt an Mess- und Beschreibungsdaten: diese reichen von Aufnahmen mit verschiedenen Wellenlängen (sog. Multi- und Hyperspektralbilder) über spektroskopische und mikrobiologische Materialanalysen, kodikologische und restauratorische Beschreibungen, bis hin zu Transkriptionen und philologischen Editionen.
Die Katalogisierung von Beständen erfolgt in Archiven und Bibliotheken über bibliothekarische Regelwerke. Diese müssen im Laufe der Zeit an veränderte Gegebenheiten angepasst und entsprechend modifiziert werden. Im Teilprojekt RNABle wurde der Prototyp eines solchen Programms fertiggestellt und weitere Funktionalitäten erweitert.
Die Digitale Erinnerungslandschaft Österreichs (DERLA) ist ein Projekt zur Erforschung von österreichischen Erinnerungsorten und -zeichen für die Opfer sowie die Orte des Terrors des Nationalsozialismus. Die Ergebnisse werden auf einer interaktiven und multimodalen Erinnerungslandkarte zusammengeführt, die neben Filter- und Suchfunktionen der niederschwelligen Vermittlung im Bildungsbereich dient.
Die Bedeutung der Digital Humanities spiegelt sich nicht zuletzt im wachsenden Angebot an einschlägigen Ausbildungen wider. Mehrere Projektpartner bereiten Kurse auf und stellen diese dauerhaft zur Verfügung. Diese Unterlagen sind für das Selbststudium konzipiert und richten sich an Lehrende wie Studierende.
An der Paris Lodron Universität Salzburg wurde im Rahmen von DiTAH eine Reihe an längerfristigen Vorhaben der Digital Humanities (u.a. eine Ringvorlesung, ein Wissenschaftsblog, der Umgang mit Repositorien) umgesetzt und dabei auf die nachhaltige Kommunikation mit internen und externen Partnern geachtet.
Im Teilprojekt "Digi 16" wurden bibliografische Daten zu einer historischen Buchsammlung der Universität Graz aus dem 16. Jahrhundert nach aktuellen Standards erstellt und durch objektspezifische Merkmale ergänzt sowie buchhistorisch ausgewertet.
Bei FERCAN handelt es sich um die digitale Edition keltischer Götternamen in lateinischen Inschriften. Neben einer ausführlichen Dokumentation und interaktiven Landkarten sind die einzelnen Datensätze mit externen Datenbanken verknüpft und erlauben auf diese Weise eine umfangreiche wissenschaftliche Auseinandersetzung.
Der über 13.000 Schriftstücke umfassende Briefwechsel des Publizisten Ludwig von Ficker (1880-1967) wurde in diesem Projekt transkribiert, semantisch angereichert (Annotation) und kommentiert. Damit liegt ein umfangreiches Korpus regionalhistorisch relevanter Briefe inkl. Orts- und Namensregister vor, das sich gezielt durchsuchen lässt.
Im Zuge der Digitalisierung werden immer mehr Forschungsgegenstände (Texte, Bilder, Objekte) digital zugänglich. Um diese wissenschaftlich zu verwerten sind semantische Informationen (Metadaten) notwendig. Im Teilprojekt "Foto-Datenbank" wurden bestehende Digitalisaten in einem mehrstufigen Verfahren durch eine formale Repräsentation (Metadaten basierend auf einer Ontologie) ergänzt, die eine wissenschaftliche Bearbeitung erst ermöglichen.
Das virtuelle Gipsmuseum umfasst die Digitalisierung der denkmalgeschützten Sammlungsräumlichkeiten sowie die historischen Gipsabdrücke der Universität Graz in Form von 3D-Modellen. Die Präsentation erfolgt zusammen mit einer Dokumentation der Modelle im Rahmen eines eigens dafür erstellten Portals, das zur Sichtbarkeit einer kompakten Museumssammlung und weiteren Verwendung in anderen Kontexten beiträgt.
Die Digital Habsburg Platform (DHP) zielt darauf ab, Datenressourcen zu Zentraleuropa vom Hochmittelalter bis zur Moderne zusammenzuführen. Das Projekt umfasst die Dokumentation von Workshops zu prosopographischen Projekten, Beispieldatensätze zur Korrespondenz der Brüder Pez OSB, einen regelmäßig erscheinenden Digital-Humanities-Newsletter, einen Überblick über historische DH-Ressourcen in Österreich sowie eine COST-Action zur weiteren Arbeit von 2025 bis 2029.
Bei dem Teilprojekt zum Architekten Clemens Holzmeister handelt es sich um den ersten Versuch, einen umfangreichen Architekturnachlass digital zu erfassen. Dazu wurden Fotografien, Pläne und Zeichnungen zu dem von Holzmeister entworfenen Bauten digitalisiert und mit bestehenden Beständen (u.a. seine Korrespondenz sowie Zeitungsartikel) verknüpft. Dieser einmalige digitale Nachlass ist über ein eigens erstelltes Web-Interface zugänglich und erlaubt eine umfassende wissenschaftliche Bearbeitung.
Das Projekt der Historisch-physikalischen Sammlung zielt auf die digitale Erfassung eines kompakten musealen Sammlungsbestandes ab. Es umfasst die Erschließung und Archivierung von objektbezogenen Daten im Rahmen einer Weboberfläche und ermöglicht die niederschwellige Auseinandersetzung sowie die historische und biographische Kontextualisierung der einzelnen Objekte.
Die European Open Science Cloud (EOSC) zielt darauf ab, eine multidisziplinäre Umgebung zu schaffen, in der Forscher Daten, Werkzeuge und Dienstleistungen veröffentlichen, finden und wiederverwenden können.
Im Rahmen der Multimodalen Manuskriptrepräsentation ist ein Repositorium entstanden, in dem die vielfältigen Mess-und Beschreibungsdaten aus dem Bereich der Handschriftenforschung (CIMA) zusammen mit einer Beschreibung der Arbeitsabläufe archiviert und der Forschungsgemeinschaft dauerhaft zugänglich gemacht werden.
Im Zuge von Forschungsprojekten werden Webanwendungen oftmals unter Zeitdruck und ohne eine langfristige Perspektive konzipiert und erstellt. Das Subprojekt "mūsēum" bietet Forscher:innen die Möglichkeit, alte Webanwendungen einfach zu archivieren und darauf zurückzugreifen.
Die ÖNB Labs, die Plattform für digitale Bestände der Österreichischen Nationalbibliothek, bietet eine Auswahl an Bildmaterialien, Volltexten und Metadaten der eigenen Sammlung an und ergänzt diese um ausführliche Informationen und Anleitungen für den erfolgreichen Einsatz in der Forschung. Das Angebot reicht von individuell gestaltbaren Volltextsuchen (Annolyzer), digital kolorierten historischen Postkarten bis zu vollständig digitalisierten historischen Landkarten (Pasetti).
Für Forscher:innen, die sich mit computerbasierten Methoden beschäftigen, wurden mehrere Formate eingerichtet, die aktuelle Themen, Methoden und Anwendungen niederschwellig vermitteln und dauerhaft zugänglich machen. Dazu zählen Kurzanleitungen (HowTo), Workshops zu spezifischen Anwendungen (Tool Gallery) und Vorträge international anerkannter Expert:innen (Lectures).
Das Teilprojekt "Repositorien Discovery" arbeitete eng mit dem Teilprojekt "EOSC" zusammen, um die Auffindbarkeit geistes- und kulturwissenschaftlicher Forschungsdaten in österreichischen Repositorien zu verbessern. Ziel war es, einen Verbund von Repositorien aufzubauen und deren Lösungen In Bezug auf APIs, Metadatenschemata und Richtlinien zu harmonisieren.
Das Teilprojekt "Hybrid Pipelines" entwickelte das Konzept VELD (Versioned Executable Logic and Data), das mithilfe von Docker und Git flexible und nachvollziehbare Pipelines ermöglicht. Eine prototypische Implementierung wurde erfolgreich durchgeführt, wobei zahlreiche NLP-Pipelines mit historischen Texten erstellt wurden.