Das Projekt „Die keltischen Götternamen in den lateinischen Inschriften im linksrheinischen Militärgebiet der Germania Superior. Religiöse Erscheinungsformen in einer Kulturkontaktzone.“ erfasst in einer digitalen Edition römische Weihinschriften mit keltischen Götternamen. Bei dieser Edition werden die in den Inschriften enthaltenen Votivformulare und Götternamen aus sprachwissenschaftlicher, epigraphisch-historischer und ikonographischer Sicht untersucht und klassifiziert. Die angewendete Methodik wurde im Vorgängerprojekt „Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer.“ entwickelt und weiter verfeinert. Beide Projekte stehen inhaltlich in Beziehung zum Corpus F.E.R.C.A.N. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum), welches das Ziel verfolgt in den einzelnen Provinzen des römischen Reiches, all jene Inschriften zu edieren, die einen möglichen keltischsprachigen Hintergrund haben.
Die insgesamt 589 Einzelbeiträge dieser beiden Projekte sind für die Öffentlichkeit zugänglich auf der Datenbank „Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen“ (Link unten) publiziert und können außerdem per pdf-Warenkorb in Auswahl heruntergeladen werden.
Nach den Erfahrungen bei der Vorbereitung der Daten für die Onlinepublikation im Germania Inferior-Projekt, wurde gemeinsam mit dem Zentrum für Informationsmodellierung eine Eingabemaske für die Datenerfassung sowie leichtere Übertragung der Daten in ein Webseitenformat kreiert. Das Ergebnis ist die Anpassung des Patrimonium-Editors, der von der Universität von Bordeaux für die Erfassung epigraphischen Materials geschaffen wurde, an die Bedürfnisse des Projektes durch das Uni Graz start-up DH-Craft. Die Dokumentation des Überarbeitungsprozesses, sowie unsere Erfahrungen in der Praxisanwendung haben wir zum Zwecke der Erfahrungsweitergabe auf dem „Social Sciences & Humanities Open Marketplace“ veröffentlicht. (Customisation und Workflow unten)
ProjektmitarbeiterInnen
Im Rahmen von CIMA und der damit einhergehenden interdisziplinären Untersuchung von historischen Handschriften entsteht eine Vielfalt an Mess- und Beschreibungsdaten: diese reichen von Aufnahmen mit verschiedenen Wellenlängen (sog. Multi- und Hyperspektralbilder) über spektroskopische und mikrobiologische Materialanalysen, kodikologische und restauratorische Beschreibungen, bis hin zu Transkriptionen und philologischen Editionen.
Die Katalogisierung von Beständen erfolgt in Archiven und Bibliotheken über bibliothekarische Regelwerke. Diese müssen im Laufe der Zeit an veränderte Gegebenheiten angepasst und entsprechend modifiziert werden. Im Teilprojekt RNABle wurde der Prototyp eines solchen Programms fertiggestellt und weitere Funktionalitäten erweitert.
Die Digitale Erinnerungslandschaft Österreichs (DERLA) ist ein Projekt zur Erforschung von österreichischen Erinnerungsorten und -zeichen für die Opfer sowie die Orte des Terrors des Nationalsozialismus. Die Ergebnisse werden auf einer interaktiven und multimodalen Erinnerungslandkarte zusammengeführt, die neben Filter- und Suchfunktionen der niederschwelligen Vermittlung im Bildungsbereich dient.
Die Bedeutung der Digital Humanities spiegelt sich nicht zuletzt im wachsenden Angebot an einschlägigen Ausbildungen wider. Mehrere Projektpartner bereiten Kurse auf und stellen diese dauerhaft zur Verfügung. Diese Unterlagen sind für das Selbststudium konzipiert und richten sich an Lehrende wie Studierende.
An der Paris Lodron Universität Salzburg wurde im Rahmen von DiTAH eine Reihe an längerfristigen Vorhaben der Digital Humanities (u.a. eine Ringvorlesung, ein Wissenschaftsblog, der Umgang mit Repositorien) umgesetzt und dabei auf die nachhaltige Kommunikation mit internen und externen Partnern geachtet.
Im Teilprojekt "Digi 16" wurden bibliografische Daten zu einer historischen Buchsammlung der Universität Graz aus dem 16. Jahrhundert nach aktuellen Standards erstellt und durch objektspezifische Merkmale ergänzt sowie buchhistorisch ausgewertet.
Bei FERCAN handelt es sich um die digitale Edition keltischer Götternamen in lateinischen Inschriften. Neben einer ausführlichen Dokumentation und interaktiven Landkarten sind die einzelnen Datensätze mit externen Datenbanken verknüpft und erlauben auf diese Weise eine umfangreiche wissenschaftliche Auseinandersetzung.
Der über 13.000 Schriftstücke umfassende Briefwechsel des Publizisten Ludwig von Ficker (1880-1967) wurde in diesem Projekt transkribiert, semantisch angereichert (Annotation) und kommentiert. Damit liegt ein umfangreiches Korpus regionalhistorisch relevanter Briefe inkl. Orts- und Namensregister vor, das sich gezielt durchsuchen lässt.
Im Zuge der Digitalisierung werden immer mehr Forschungsgegenstände (Texte, Bilder, Objekte) digital zugänglich. Um diese wissenschaftlich zu verwerten sind semantische Informationen (Metadaten) notwendig. Im Teilprojekt "Foto-Datenbank" wurden bestehende Digitalisaten in einem mehrstufigen Verfahren durch eine formale Repräsentation (Metadaten basierend auf einer Ontologie) ergänzt, die eine wissenschaftliche Bearbeitung erst ermöglichen.
Das virtuelle Gipsmuseum umfasst die Digitalisierung der denkmalgeschützten Sammlungsräumlichkeiten sowie die historischen Gipsabdrücke der Universität Graz in Form von 3D-Modellen. Die Präsentation erfolgt zusammen mit einer Dokumentation der Modelle im Rahmen eines eigens dafür erstellten Portals, das zur Sichtbarkeit einer kompakten Museumssammlung und weiteren Verwendung in anderen Kontexten beiträgt.
Die Digital Habsburg Platform (DHP) zielt darauf ab, Datenressourcen zu Zentraleuropa vom Hochmittelalter bis zur Moderne zusammenzuführen. Das Projekt umfasst die Dokumentation von Workshops zu prosopographischen Projekten, Beispieldatensätze zur Korrespondenz der Brüder Pez OSB, einen regelmäßig erscheinenden Digital-Humanities-Newsletter, einen Überblick über historische DH-Ressourcen in Österreich sowie eine COST-Action zur weiteren Arbeit von 2025 bis 2029.
Bei dem Teilprojekt zum Architekten Clemens Holzmeister handelt es sich um den ersten Versuch, einen umfangreichen Architekturnachlass digital zu erfassen. Dazu wurden Fotografien, Pläne und Zeichnungen zu dem von Holzmeister entworfenen Bauten digitalisiert und mit bestehenden Beständen (u.a. seine Korrespondenz sowie Zeitungsartikel) verknüpft. Dieser einmalige digitale Nachlass ist über ein eigens erstelltes Web-Interface zugänglich und erlaubt eine umfassende wissenschaftliche Bearbeitung.
Das Projekt der Historisch-physikalischen Sammlung zielt auf die digitale Erfassung eines kompakten musealen Sammlungsbestandes ab. Es umfasst die Erschließung und Archivierung von objektbezogenen Daten im Rahmen einer Weboberfläche und ermöglicht die niederschwellige Auseinandersetzung sowie die historische und biographische Kontextualisierung der einzelnen Objekte.
Die European Open Science Cloud (EOSC) zielt darauf ab, eine multidisziplinäre Umgebung zu schaffen, in der Forscher Daten, Werkzeuge und Dienstleistungen veröffentlichen, finden und wiederverwenden können.
Im Rahmen der Multimodalen Manuskriptrepräsentation ist ein Repositorium entstanden, in dem die vielfältigen Mess-und Beschreibungsdaten aus dem Bereich der Handschriftenforschung (CIMA) zusammen mit einer Beschreibung der Arbeitsabläufe archiviert und der Forschungsgemeinschaft dauerhaft zugänglich gemacht werden.
Im Zuge von Forschungsprojekten werden Webanwendungen oftmals unter Zeitdruck und ohne eine langfristige Perspektive konzipiert und erstellt. Das Subprojekt "mūsēum" bietet Forscher:innen die Möglichkeit, alte Webanwendungen einfach zu archivieren und darauf zurückzugreifen.
Die ÖNB Labs, die Plattform für digitale Bestände der Österreichischen Nationalbibliothek, bietet eine Auswahl an Bildmaterialien, Volltexten und Metadaten der eigenen Sammlung an und ergänzt diese um ausführliche Informationen und Anleitungen für den erfolgreichen Einsatz in der Forschung. Das Angebot reicht von individuell gestaltbaren Volltextsuchen (Annolyzer), digital kolorierten historischen Postkarten bis zu vollständig digitalisierten historischen Landkarten (Pasetti).
Für Forscher:innen, die sich mit computerbasierten Methoden beschäftigen, wurden mehrere Formate eingerichtet, die aktuelle Themen, Methoden und Anwendungen niederschwellig vermitteln und dauerhaft zugänglich machen. Dazu zählen Kurzanleitungen (HowTo), Workshops zu spezifischen Anwendungen (Tool Gallery) und Vorträge international anerkannter Expert:innen (Lectures).
Das Teilprojekt "Repositorien Discovery" arbeitete eng mit dem Teilprojekt "EOSC" zusammen, um die Auffindbarkeit geistes- und kulturwissenschaftlicher Forschungsdaten in österreichischen Repositorien zu verbessern. Ziel war es, einen Verbund von Repositorien aufzubauen und deren Lösungen In Bezug auf APIs, Metadatenschemata und Richtlinien zu harmonisieren.
Das Teilprojekt "Hybrid Pipelines" entwickelte das Konzept VELD (Versioned Executable Logic and Data), das mithilfe von Docker und Git flexible und nachvollziehbare Pipelines ermöglicht. Eine prototypische Implementierung wurde erfolgreich durchgeführt, wobei zahlreiche NLP-Pipelines mit historischen Texten erstellt wurden.